Archiv des Autors: beppo

° Dumme Fragen?

Kurze Erklärung: Ich arbeite bei einer Informationsstelle an einer Universität. Wir bearbeiten telefonische Anfragen, Emails und persönliche Anfragen.

Anrufer: „Ich soll einen formlosen Antrag zur Befreiung vom Semesterticket stellen. Gibt es dafür Formulare?“

Ich: „Dann wäre es kein formloser Antrag.“

Anrufer: „Mmmmmh“

(Die Person hat fließend deutsch gesprochen! Ich denke nicht, dass es ein Sprachproblem war. Und studiert hat sie auch…)

° beppo

° Großartige winzige Kunst

slinkach2 Slinkachu, London

Es gibt Kunst, die möchte man gerne im Original sehen, aber leider ist das schwierig bis unmöglich. So geht es mir mit den Installationen von Slinkachu. Der britsche streetart-Künstler inszeniert Szenen im öffentlichen Raum mit winzig kleinen Figuren, photographiert sie und lässt sie dann zurück.
Die Photos werden ausgestellt und veröffentlicht. Aber eigentlich würde ich viel lieber eine wäscheaufhängende Frau an der Parkbank entdecken oder die Bergung eines Ertrunkenen in der Regenpfütze der letzten Nacht. Aber dazu gehört eben sehr viel Glück … in London.

Mehr zu sehen und lesen gibt es hier und hier.

° beppo

° Begegnung

Ich saß in der UBahn auf dem Weg von der Uni nach Hause, war müde und hatte Hunger. Deshalb holte ich meine Dose aus dem Rucksack und begann Paprika zu essen. Ein Mann saß neben mir, guckte rüber, lächelte und sprach in gebrochenem Deutsch:

„Hast wohl Hunger!“
„Ja.“
„Mhh, ich habe auch etwas zu essen mit.“
„Aha“

Dann holte er ein Fladenbrot aus seiner Tasche, riss ein Stück ab und gab mir die Hälfte. Ich nahm dankend an und aß mit ihm zusammen sein Brot.

Seitdem frage ich mich, warum ich so selten etwas an fremde Menschen verschenke.

° Carnegiea Gigantea weltweit

Offensichtlich bin ich nicht die einzige, die einen Faible hat für die – ach so aufregende – Kakteenzucht. Dank eines spendablen Lesers, weiß ich nun, wie unsere Winzlinge mit drei bzw. sechs Jahren aussehen. An diesem Wissen will ich euch natürlich teilhaben lassen. Also schaut und staunt:

C.G. mit drei Jahren C.G. mit sechs Jahren

Der Vergleich zeigt, dass die Kakteen im Frankfurter Palmengarten doch noch ein paar Jährchen älter sein müssen. Eigentlich kann man froh sein, dass die so langsam wachsen …

An dieser Stelle der Aufruf an alle C.G.-Besitzer mir Fotos zu schicken!

° noch in diesem Jahr

Der 17.11.2006 war ein großer Tag für kleine Kakteen: Ich habe sie pikiert und da die Nachfrage überraschend groß war, auch gleich verschickt.

    verschickt

Erde und Topf hatte ich meist beigelegt, damit die Adressaten die weitgereisten Kakteen auch gleich wieder eintopfen konnten. Eine kurze Pflegeanleitung war auch dabei.

Ein Brief ging in die Schweiz, zwei in die USA. Den schweizer Kakteen und denen in Charlottesville (Virginia, USA) geht es wohl gut. Die anderen sind noch immer nicht angekommen – denen geht es daher wohl eher schlecht. Naja, postalische Auslese …

Die Weihnachtspost hat vermutlich alle Lager, Container und Flugzeuge derart überschwemmt, dass bereits Mitte November mit einer zuverlässigen postalischen Zustellung nicht mehr gerechnet werden konnte. Oder hat der Zoll vielleicht gemerkt, dass Kakteen zu den verbotenen Paketinhalten gehören?

° geschafft

Nach 4 Wochen habe ich es endlich geschafft: Es gibt hier ein Fotoalbum mit den schönsten 120 Island-Faroer-Norwegen-Bildern. Ich habe sie gescannt, beschriftet und kommentiert. Hoffentlich habt ihr Spaß beim blättern und staunen. Aber wie schon oft von mir behauptet: Diese großartige Insel ist eigentlich zu schön für jede Art von Bildern!

° Dinosaurierzuwachs

Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist mal wieder Post gekommen. Der Inhalt war ausgesprochen wunderlich: Eingebettet in T-Shirts der besten amerikanischen Art, zwischen Chips und Wanderverpflegung erreichte ein Ei die hiesigen Gefilde. Ein Dinosaurierei! Wir haben uns seiner angenommen und es liebevoll ausgebrütet:

    Das Ei So weit so gut. Nestflüchter

Wie man sieht, fühlt es sich bei uns wohl. Allerdings wäre eine Artenbestimmung hilfreich und einen Namen haben wir auch noch nicht. Leider wurde beides nicht im Päckchen mitgeschickt. Dafür aber noch ein hilfreicher Aufkleber:

    Hinweisschild

Den werden wir an der Balkontür anbringen. Damit unser Zuwachs auch weiterhin gut gedeiht und nicht an Magenverstimmungen leidet. Ob sich bei google wohl ein Hinweis auf gute Dinosaurier-Nahrung finden lässt? Bestimmt müssen wir die aus den USA einfliegen lassen.

° zurück

Ich bin seit Dienstag wieder zurück im riesenhaften Berlin: so viele Häuser und noch mehr Menschen. Und der Geruch ist auch ganz anders: kein Fisch, kein Meer. Aber ich kann gar nicht genau sagen, wonach es hier riecht. Naja, eigentlich doch: nach zu Hause!

Der größte gefühlte Unterschied ist jedoch die Temperatur. Island: meist um die 8°C bei schönem Wetter. Bergen: gute 20°C bei schönem Wetter und nun Berlin mit über 25°C. Das ist zu viel des Guten!

Was ist sonst noch anders? Die Menschen. Die Brubbel-Laune der Deutschen (oder nur Berliner?) wurde schon am Flughafen deutlich. Der Bus, der die Passagiere vom Rollfeld fahren sollte, konnte oder durfte nicht gleich abfahren. Da tönte es auch schon von hinten zum Fahrer: „Die Handbremse müssen se schon losmachen, sonst könnse nich fahrn.“ und „Mein Jott, is das hiern n Trödelverein!“ Da dachte ich mir dann auch gleich: Willkommen zu Hause!

Aber trotzdem ist es schön wieder zu Hause zu sein. Die isländische Gelassenheit kann ich mir ja vielleicht noch einige Zeit bewahren…

° Viele Neuigkeiten

Ein Bericht der letzten 10 Tage und der kommenden 11:

– Die alte Telegraphenstation hatte 100jaehriges Jubilaeum. Da diese Station zum Museum gehoert, wurde kraeftig gefeiert und zu einem 7-Gaenge-Menue geladen. Ich durfte auch teilnehmen und muss sagen: Sehr lecker und sehr stilvoll! Mehrere Sorten Fisch, Lamm und Suessigkeiten liessen meinen Gaumen jubeln und die 5 Sorten Wein taten ihr uebriges. An dieser Stelle sei der Telefongesellschaft Islands gedankt, die den Spass finanziert hat: Danke!

– Dann ging es in den Urlaub. Super schoen und spannend! Ich habe in einer heissen Quelle mitten in der Wueste gebadet; blubbernde, sprudelnde, stinkende Erde gesehen; bin ueber Lavafelder gelaufen; durfte Walruecken bei maechtigem Seegang bestaunen und feststellen, dass Reykjavík eine kleine niedliche Stadt ist, in der ich gerne mal shoppen gehen wuerde. Eine tolle Woche! An dieser Stelle sei ganz, ganz lieb meinen Eltern gedankt: Danke, danke, danke!

– Letzten Montag bin ich zurueck gekommen und musste am Dientag mein Quartier wechseln. Nun schlafe ich in der Jugendherberge, wo es eigentlich auch ganz niedlich ist. Nur der Gedanke, dass es sich dabei um ein altes Krankenhaus handelt, gefaellt mir nicht, wenn ich dort nachts alleine schlafe. An dieser Stelle sei Seneca (ein kleiner, tapferer Eisbaer) gedankt, der gut auf mich aufpasst: Danke!

– Durch meinen Umzug, habe ich leider keinen so bequemen Internetzugang mehr. Ich kann den Computer im Museum nutzen – was ich auch gerade tue, daher auch die eigenwilligen Schreibweisen – aber das geht eben nur, wenn ich auch hier bin. Ausserdem bin ich deshalb nicht mehr ueber Skype zu erreichen und kann meine Emails nicht mehr jeden Tag lesen. Schade, aber nicht zu aendern. An dieser Stelle sei daher niemanden gedankt, sondern nur dem Gitarrenlehrer alles Gute gewuenscht, der jetzt in „meinem“ Zimmer wohnt: Viel Spass im Internet!

– Am kommenden Wochenende werde ich mich dem hiesigen Wanderverein anschliessen und noch mal wegfahren. Zwei Wanderungen stehen auf dem Programm: Eine 5 und die andere 7 Stunden. Hoffentlich wird das Wetter gut – im Moment ist es das! An dieser Stelle sei Alla (Das ist eine Islaenderin!) gedankt, die mich zu dieser Tour „eingeladen“ hat: Danke!

– Kommenden Mittwoch geht es dann schon auf die Faehre und Richtung Bergen, wo mich dann noch 3 schoene Urlaubstage erwarten. An dieser Stelle sei der Faehrgesellschaft Smyril-Line gedankt, die mir ein Ticket ohne Bezahlung gabe, da sie sich noch (!) nicht auf den Preis einigen konnte: Danke!

Ich greife hier etwas vor, weil ich die letzten Tage auf dieser tollen Insel wohl meist ohne laengeren Internetzugang verbringen werde, euch aber nichts vorenthalten moechte. Wenn ich wieder in Berlin weile, wird mehr Zeit und Gelegenheit sein fuer ausfuehrliche Berichte.