Archiv der Kategorie: cinema

– Wiglaf und der Affe

Zwei Lese-Links heute.

Der eine schreibt: „Eine Patina aus Punch-Punsch und antikem Bratfett klatscht sich aufs Antlitz der Welt und lässt es leuchten.“ – und deckt die grausige Wahrheit über Weihnachtsmärkte auf. Wiglaf Droste in der taz.

Die andere meint: King Kong schafft es, Bilder zu zeigen, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte, mir eine alberne Story als anrührend und spannend zu verkaufen, was ich vorher auch nicht für möglich gehalten hätte, und er fesselt über drei Stunden, ohne überflüssige Handlungsschlenker und Dialogmüll.“ – und beantwortet damit die Frage, warum sich sich den Film nun eigentlich ansehen sollte. Anke Gröner blogt. (Gefunden bei Fr. Nuf)

– filmirgendwas.de

Es gibt im Internet Filmkritiken, auch außerhalb von kornecke.de – so weit, so wenig überraschend. Interessanter schon die Frage: Wo denn? Zwei lohnenswerte, deutschsprachige Seiten waren eigentlich immer filmspiegel.de und filmszene.de.

Allerdings ändert sich auch im Internet gelegentlich einiges: filmspiegel.de verliert mehr und mehr an Aktualität – was bedauernswert ist, da die dortigen Autoren sympathisch kompetent waren. Bei filmszene.de liegt das Problem nicht in der mangelnden Aktualität sondern in den Kritiken – während die meisten sehr ordentlich sind, gibt es immer wieder ‚Ausrutscher‘, wo man sich wundert, wie kompetente Leute so einen Unsinn schreiben können.

Gerade gestolpert bin ich über filmstarts.de – die Seite ist aktuell & mit ordentlichen Inhalten. Ein wenig ärgerlich ist die omnipräsente Werbung und das etwas überladene Layout; da könnten sich die Macher doch ein wenig von der Klarheit und Übersichtlichkeit auf filmszene.de inspirieren lassen. Trotzdem wirkt die Neuentdeckung insgesamt überzeugend – schaun ma mal.

– Harry Potter and the Goblet of Fire

matchIm Kino gewesen. Dem Anlaß entsprechend in der Originalversion.

Tatsächlich ist der vierte Teil der bislang beste; stellenweise sogar großartig. Zuletzt scheint aber zuviel dem Schnitt oder der Zeit geopfert worden zu sein. Die zweite Hälfte des Filmes springt von einem ‚Event‘ zum nächsten, unkoordiniert. Zudem wirken einige Settings eher lieblos. Deutlich wird der Unterschied an dem Gegensatz zwischen der Quidditch-Arena in den ersten Minuten und dem Unterwasser-Szenario im zweiten Drittel. Großartig das eine, wenig inspiriert das andere.

Das Gute daran: Es gibt noch Steigerungspotential für die nächsten Filme.

kornecke meint:

– Winter? Kino!

Der Winter ist traditionell Blockbuster-Zeit. Klassisch kommt der große neue Disney gegen Weihnachten und die letzten Jahre dominierte natürlich Jackson Lord of the Rings – Trilogie. Klar, was soll man sonst machen wenn es den ganzen Tag dunkel, naß und kalt ist.

Also, was steht dieses Jahr an? Worauf darf man sich freuen, worauf kann man gespannt sein?

    24. November:

  • Ben Hur kommt zurück. Einer der größten Historienschinken aller Zeiten kommt zur Wiederaufführung – endlich mal auf der großen Leinwand. Gespannt darf man sein auf die Qualität des Materials; zweifellos aufbereitet – aber wie gut kann sowas werden?
  • Der Exorzismus von Emily Rose dürfte für Diskussionen sorgen. Nach dem wahren Fall eines Exorzismus bei dem die ‚Besessene‘ am Ende verstorben ist, geht es in dem Film um die Aufarbeitung des Falles vor Gericht. Eine Mischung aus Horror- und Gerichtsfilm, vor einem Hintergrund der zwar auf Fakten basiert aber auch als fiktives Drehbuch durchgehen könnte.
  • 01. Dezember:

  • King Kong kommt ebenfalls zurück. Cleverer Schachzug, die klassische Version von ’33 kurz vor dem start des Remakes nochmal ins Kino zu bringen. Clever, mutig aber auch lobenswert.
  • 08. Dezember:

  • Die Chroniken von Narnia versucht sich in der Nachfolge des Herrn der Ringe. Mehrteiliges Fantasy-Epos; diesmal allerdings Disney-kompatibel und in den Staaten beworben als zutiefst christliches Werk. Schaun ma mal, was das wird…
  • 14. Dezember:

  • King Kong, in der Version von Peter Jackson. Alle sind schrecklich gespannt. Was macht Jackson aus dem Stoff?!?
  • 05. Januar:

  • Jarhead, Golfkriegsfilm. Allerdings kein ‚klassischer‘ Kriegsfilm. „Think of Jarhead as ‚Waiting for Godot‘ with sunscreen“ schreibt ein Kritker. Aha.
  • 26. Januar:

  • Himmel und Huhn ist Disneys erster eigener vollständig Computer-animierter Film; und fällt bei den Kritikern fast total durch. Vielleicht war man in den Disney-Studios etwas voreilig als man die ‚klassische‘ Animationsabteilung komplett dicht gemacht hat…
  • 02. Februar:

  • Zathura, eine Geschichte von zwei Brüdern, die mit einem kompletten Haus weit weg im Weltall landen. Sci-Fi nach einer Kindergeschichte und mit recht ordentlichen Kritiken.

– Liebe, Last und Leidenschaften

Im Kino gewesen. Man hatte geladen zum 21. international short film festival interfilm berlin. Zu sehen gab es eine von drei Kurzfilmreihen im deutschen Wettbewerb.

Sieben Filme zwischen 5 und 15 Minuten Länge – von durchwachsener Qualität. Die meisten Filme stammten von ziemlich jungen Machern, oft noch Filmstudenten. Da mag man mangelnde Professionalität verzeihen, aber eine gute Idee darf man doch erwarten. Drei der sieben Filme (Kurfrieden, Stille Wasser & The Diet) waren wirklich unterhaltsam, zwei (DD & Am Ende des Tages) waren eher ärgerlich.

Sehr unterhaltsam waren die auch eher semi-professionellen Interviews mit den Filme-machern zwischendurch. Symphatisch semi-professionell.

Alles in allem eine spaßig-interessante Veranstaltung. Und da die Preise bei derartigen ‚kleinen‘ Festivals auch nicht zu unverschämt sind, ist das eine Sache, wo man eigentlich öfter mal reinschauen sollte…

– Pinguine, die letzte

Der neue Filmdienst ist da und klärt eines der letzten Kinorätsel auf:

Die Reaktionen der deutschen Filmkritiker fielen allerdings [im Gegensatz zu den hohen Besucherzahlen – k.] verhalten aus; die stießen sich an der naiven Vermenschlichung der Pinguine, die wohl nicht zuletzt durch die alberne Synchronisation bedingt ist: die Tiere werden in der deutschen Synchronisation mit individuellen Stimmen versehen und teilen ihre Empfindungen wie Menschen mit. (…) Das ist umso interessanter, als in der US-Fassung gerade keine Dialoge enthalten sind, sondern Morgan Freeman einen relativ neutralen Off-Kommentar spricht. Dass bestimmte Gruppen des amerikanischen Publikums trotzdem so intensiv darauf reagierten, legt die Vermutung nahe, dass es dort vielleicht an anderweitigen Identifikationsfiguren und Vorbildern mangelt. – (filmdienst 22/ 2005)

In diesem Sinne also die bisherigen Bemerkungen zum Film (nochmal) lesen (hier und hier), das klärt einige Irritationen.

– Broken Flowers

Im Kino gewesen. Großartig, Bill Murray und der ganze restliche Film.

Bin übrigens ganz stark der Meinung, dass das Ende weder wirklich offen noch interpretationsbedürftig ist. Die Geschichte ist einfach vorbei. Alles wesentliche ist passiert und gesagt – was soll da noch kommen?! Der „Rest“ ist nicht wirklich wichtig – naja, nicht wichtig für diese Geschichte.

– Paradise Now

Im Kino gewesen. Es ist außerordentlich bemerkenswert, dass der Film keineswegs so ’stark‘ ist, wie man es erwartet. Im Gegenteil gibt es ziemlich unterhaltsame, leichte Passagen.

Vielleicht macht gerade diese Herangehensweise den Film authentischer. Das echte Leben ist nicht immer nur ’stark‘ – und manchmal sind Selbstmordattentate irgendwie ein Teil vom Leben; das Unvorstellbare wird alltäglich – nahezu Normalität.

PS: Die ‚Im Kino gewesen‘ – Einträge tragen ab sofort immer den Titel des Filmes in der Titel-Zeile des Eintrages.