Archiv der Kategorie: *wunder*

– The Big Apple: iPod’ed

„Apple bejubelt höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte“ – zum größten Teil hat Apple das seinem iPod zu verdanken, liest man immer wieder. Doch wie viele Leute kennt man, die so ein Ding besitzen? Die meisten greifen doch lieber zu den preiswerteren MP3-Playern der Konkurrenz. Wie passt das?

Des Rätsels Lösung: Apple muß 90% seiner iPods New York verkauf haben. Die Dinger sind dort wie ein Seuche. Man braucht nur ein paar Stationen mit der U-Bahn zu fahren und sieht dabei garantiert mindestens zwei oder drei der schicken Geräte. Und nicht nur in der U-Bahn: Überall, bei den verschiedensten Leuten, immer wieder die typischen weißen Kopfhörer.

Die populärste, tägliche kostenlos-Zeitung für Kulturevents und allen möglichen anderen Kram kommt damit groß auf der Titelseite:

nypod

Die New Yorker Polizei (NYPD – New York Police Department) verbreitet via iPod Nachrichten, Interviews und andere Neuigkeiten. Und ohne Zweifel können sie damit große Teile der Bevölkerung erreichen. Gott, was sind diese New Yorker hipp…

– Geklärter Koffer

Klasse, die „Transportation Security Administration – Department of Homeland Security“ hat tatsächlich meinen Koffer de-„cleared“. Hatte ihn mit Abklebeband beklebt, damit ich ihn am Flughafen-Rundläufer schneller wiederfinde. Womöglich hofft man bei der Homeland Security, dass Terroristen ihre Bombenkoffer ebenfalls zur leichteren Identifikation kennzeichnen. Naja, wenn jetzt Strümpfe fehlen, weiß ich, warum.

homeland
Original-Siegel vom Koffer; diese Spiegel-Dingers scannen sich leider immer schlecht.

Übrigens waren in NY diese schicken Homeland-Security-Shirts gerade groß in Mode. Klasse, oder? (Demnächst mehr klasse Meldungen aus Gods Own Country.)

– Mensch weg. Na und?

Man liest und hört ja immer wieder von aussterbenden Arten und den Konsequenzen – Öko-Systeme brechen zusammen, Nahrungsketten werden zerstört, etc. Also Artensterben ist etwas sehr unschönes, nicht zuletzt für die verbleibenden Arten.

Gestern bin ich – mir ist unklar wie und warum – über die Frage gestolpert, was denn passieren würde, wenn plötzlich alle Menschen von der Erde verschwinden würden. Menschen sind ja hierzu’lande‘ nun ziemlich dominant und haben ein Menge Lebensraum geformt. Da würde man erstmal annehmen, dass an so einer Spezies noch eine Menge dran hängt.

Allerdings bin ich nach einigem Überlegen auf wenige Tierarten gekommen, die es wirklich stören würde wenn die Menschen einfach verschwinden. Ausser einer Unzahl (nehme ich mal an) von Bakterien und anderen Kleinstlebewesen – die zählen aber nicht, erst ab Insekten – fallen mir eigentlich nur ein paar Hunderassen ein, von denen ich vermuten würde, dass sie ohne uns nicht mehr so gut klarkommen. Kühe? Hühner? Naja, vielleicht auch nicht… Aber Hunde, Kühe & Hühner klingt eher nach Bremer Stadtmusikanten als nach dem großen Artensterben.

Kann es sein, dass es die verbleibende Fauna im wesentlichen gar nicht stören würde, wenn es keine Menschen mehr geben würde?!? Oder habe ich ein wesentliches Detail übersehen…?

– Computer raten lassen

Simpel (in gewisser Hinsicht) aber großartig: Auf 20q.net kann man den Computer einen Begriff raten lassen, an den man gerade denkt. Der Computer stellt fragen („Ist es aus Plastik?“), man hat verschiedene Optionen zum Antworten und nach 20 Fragen (daher der Name „20q“ – „20 questions“) gibt der Computer einen Tip ab, an was man gedacht hat.

Dahinter steckt ein KI-Projekt – was die Sache besonders interessant macht, wenn man ungefähr weiß, wie es funktioniert. Aber auch so ist es sehr unterhaltsam – keine Ahnung, warum eigentlich.

Überraschend(?), wie gut die Trefferquote ist. Das besondere ist wohl, dass die Fragen die man gestellt bekommt, eigentlich keinen Zusammenhang zu haben scheinen. Ein menschlicher Gegener würde wohl inhaltlich ähnliche Fragen aneinander reihen und dann gelegentlich das Feld wechseln. Das Programm hingegen errechnet, welche Antworten ihm am meisten helfen (d.h. das Feld der möglichen Antworten möglichst minimieren) würden. Sehr spannend. Und sehr unterhaltsam. Selten sowas.

PS: Interessant zu testen: Wer ist schneller? Mensch oder Maschine? Einer denkt einen Begriff, spielt das Spiel mit q20 und anschließend mit einem anderen Menschen. Wer rät schneller? Testen? Im Forum?

– Innere Sicherheit (II)

Von wegen zuhause-Blog und so: Vor 4 Tagen, sprich in der Nacht von Samstag zu Sonntag kam es in dieser merkwürdigen um-die-Ecke-Disko (sie nennen sie „Jeton“) in der Frankfurter Allee zu Ereignissen, die einen schon etwas stutzig machen. Polizei stürmt den Laden um halb zwei in der Nacht mit SEK-Kräften, alle auf den Boden, gefesselt und erstmal eingebuchtet (also die Gäste). Von Seiten der Einsatzkräfte heisst es hinterher, dort hätten sich besonders gefähliche Hooligans aufgehalten, die am nächsten Tag bei einem Regionalliga-Fussballspiel Randale machen wollten. Aber irgendwie stellt sich langsam raus, dass es zumindest nicht nur gewaltbereite Klatzköpfe waren, und dass wohl doch nicht alle Besucher der Diskothek mit Tischen und Flaschen auf die Polizisten losgegangen sind.

Das Ganze lässt sich in Gänze in den lokalen Medien mit- und zurückverfolgen. An dieser Stelle lediglich zwei besonders interssante Links:

Ein Augenzeugenbericht und eine kurze Anmerkungen zum rechtlichen Hintergrund

Die Gerüchte, dass die Polizei den Abend mehr oder weniger als Übung für die Fussball-WM angesehen hat, scheinen nicht ganz jeder Grundlage zu entbehren. Und gerade das macht die Sache noch ein wenig bedenklicher…

Und falls sich wer gewundert hat: „Innere Sicherheit (I)“ wäre dies hier.

– flickr-Entdeckung

flickr ist eine Art digitales, öffentliches Photoalbum. Jeder kann sich anmelden, seine Fotos einstellen, taggen (mit einem oder meherern ‚tags’/ Stichworten versehen), zu Alben zusammenstellen etc. Wenn man ein wenig Zeit hat, ist es eine schöne Sache, da einfach mal herumzuklicken und sich Bilder anzusehen – zwischen schön, witzig, merkwürdig und erstaunlich findet sich alles.

Ganz besonders spannend ist die Idee eines flickr-Nutzers: Der hat 50 Bilder von 50 verschiedenen (anderen) Nutzern, die alle mit dem gleichen tag versehen sind, übereinandergelegt (oder sowas..) und daraus ein neues Bild erstellt. Das ganze mit verschiedenen Tags, macht eine Sammlung von bemerkenswerten Bildern. Passender Name für die Serie: 50 people see…

Eines der Bilder: 50 people see an eye

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– „Am Anfang gab es eine Taste.

Dann waren es zwei. Anschließend kamen Scrollräder mit Klickfunktion, programmierbare Schalter und integrierte Regler auf. Doch noch keine Maus war bisher so benutzerfreundlich wie Ihr Mac. Bis jetzt.1

Sensation: Apple bringt eine neue Maus heraus, eine Maus mit zwei Tasten. Vergesst den iPod, vergesst den Mac Mini – diese Maus ist die eigentliche Apple-Revolution:

Die Migthy Mouse

Und eins ist klar: Innovation hat ihren Preis. Daher verlangt Apple für die erste eigene Zwei-Tasten-Maus auch nicht weniger als 55 – in Worten: Fünfundfünfzig – Euro. Ich hielt es für Snobbismus, als ich mir für fast 30 Euro dieses schicke Stück zugelegt habe. Dachte mir, so ein bisschen Snobbismus gehört zu einem Mac dazu. Apple-intern bin ich aber wohl eher im Kundenprofil „Knauserer“.

fn1. Apple-Website

– Grübeln über Mückenstiche

Als interessierter Laie nimmt man ja an, dass die biologischen Features, wie sie heute vorliegen, alle eine gewisse, evolutionär sinnvolle Funktion erfüllen. Die Giraffe hat den langen Hals weil an die Blätter sonst niemand herankommt und der Schluckreflex sorgt dafür, dass Babys nicht verhungern (oder so).

Warum aber jucken Mückenstiche? Wenn die Mücken gegen Blutgerinnung ein Mittel nutzen würden, dass – zumindest beim Menschen – nicht juckt, würde ich wetten, dass die Mücken dann bessere Chancen hätten von wegen biologische Fitness und so. Und womöglich wäre es auch besser für die Menschen, weil die nicht so viele offene Wunden und Infektionskrankheiten hätten und überhaupt in der Zeit, in der sie sich jetzt kratzen, andere, sinnvollere Sachen machen könnten (z.B. Kinder).

Also, hat die Evolution hier Mist gebaut? (Soll ja vorkommen, ich sag nur ‚Blinddarm‘.) Oder müssen gerinnungshemmende Mittel notwendigerweise jucken? Oder hat diese blöde Juckerei tatsächlich einen Zweck?

PS: Da gibt es anderswo auch schon eine interessante Diskussion, in der unter anderem das Geheimnis des „Autosomal-dominanten helio-ophthalmischen Nieszwangs“ geklärt wird.

– Ohne Helm?

Bin ins Grübeln gekommen…

Also: Gleich hier gegenüber gibt es eine Bank, eine Berliner Volksbank, wenn ich mich Recht entsinne. Jedenfalls klebt am Eingang zur Filiale ein kleiner Aufkleber, der das Tragen von Motorradhelmen explizit verbietet. Also ungefähr das Gegenteil davon:

Nun stellte sich aber heraus – unbeabsichtigter Test, habe ich mir sagen lassen – dass die Mitarbeiter gar nichts sagen wenn man doch mit Helm die Bank betritt. Ja, und nun bin ich ins Grübeln gekommen. Denn: Was hätten sie denn sagen sollen?

Nehmen wir mal an, das Helmverbot ist darauf zurückzuführen, dass die Bank mit behelmten Besuchern schlechte Erfahrungen gemacht hat, weil diese gelegentlich versucht haben die Bank auszurauben. Dann könnte der nächste Helmträger potentieller Bankräuber sein. Da stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Bankräuber – angenommen, der Besucher hat tatsächlich diese Intention – aufzufordern, seinen Helm abzunehmen. Schätzungsweise wird man doch davon ausgehen können, dass der Helmträger weder den Helm abnehmen, noch von seinem Vorhaben des Bankraubes zurücktreten wird. Wenn der Helmträger als tatsächlich die Bank ausrauben will, erreicht man durch eine Auffirderung zur Helmabnahme nichts; schlimmstenfalls verärgert man den Bankräuber noch zusätzlich, was wohl auch nicht ratsam scheint.

Und wenn der Helmträger nicht vorhat, die Bank auszurauben? Na, dann wird er das auch nicht tun. Dann ist er ein netter Kunde, der vergessen hat, seinen Helm abzunehmen (oder auf Grund seines durch den Helm eingeschränkten Sichtfeldes den Aufkleber am Eingang nicht gesehen hat). Und wenn er eh nur ein netter Kunde ist, dann kann er auch den Helm aufbehalten. Das Helmverbot ist je wegen der Bankräuber da. Eine Helmabsetzaufforderung macht auch in diesem Fall keinen Sinn.

Ergo: Es macht gar keinen Sinn, dass die Bankangestellten einen Halmträger auffordern, den Helm abzusetzen. Denn entweder wird der Bankräuber nur noch böser (und setzt den Helm nicht ab) oder aber der nette Kunde hat nichts Böses im Sinn (und dann kann er den Helm auch aufbehalten).

Ergo2 allerdings: Das Helmverbot macht aus den gleichen Gründen auch keinen Sinn. Oder?

– Wissenschaftsjournalismus

Längere Geschichte heute:

Brainiac nennt sich eine Sendung von Sky One, die es – dankbarer Weise im O-Ton mit deutschen Untertiteln – auch auf Viva gibt. Brainiac ist ein Wissenschaftsjournal mit Unterhaltungsanspruch. Brainiac ist toll. Brainiac überzeugt mit spannenden Fragen, interessanten Themen, fähigen Wissenschaftlern, packenden Experminenten und…

…einem kompeteten Assitenzteam.

Klar, heisst es jetzt, der kornecke schaut jeden Schund; der fand auch Akte X toll und kann über Dittsche lachen. Aber, und das erfüllt mich auch mit einem gewissen Selbstbewusstsein, das Adolf-Grimme-Institut teilt meine Einschätzung der Lage. Dittsche hat den 2005 den Grimme-Preis gewonnen. Und auch Brainiac wird empfohlen. Also, sowieso: Brainiac gucken. Montag 16.oo, Freitag 23.00 und Samstag 17.00 auf Viva.

Zur Sache: In Brainiac habe ich gelernt, dass man aus kochendem Wasser schneller Eiswürfel gewinnt als aus kaltem Wasser. Ich hab’s gesehen, im Fernsehen. Ein unbestechliches, eindeutiges Experiment.
Wenig überraschend: Wikipedia bestätigt diese Tatsache. Zweifellos stellt die Wikipedia mit dem Artikel „Eiswürfel“ seine Qualität erneut überzeugend unter Beweis:

bq. Ein Eiswürfel ist eine technisch hergestellte kleine Portion gefrorenes Wasser (Eis). (…) Die Form der Aussparungen in der Eiswürfelform bestimmt dabei die Form der fertigen Eiswürfel. Das verwendete Wasser spielt hierbei auch eine entscheidende Rolle. (…) _Interessant ist die Tatsache, dass aufgekochtes Wasser im Gefrierschrank schneller erstarrt als Wasser mit Zimmertemperatur._

Das Problem: Weder Brainiac noch Wikipedia erklären warum das so ist. Stehen wir hier vor einem der letzten Rätsel der Menschheit? Findet sich hier nach der Heisenbergschen Unschärfe das zweite Paradoxon der Wissenschaft? Handelt es sich um eine Verschwörung der Tiefkühlgeräteherrsteller?

Wer weiß mehr??