Archiv der Kategorie: sth. completely different

° Wanderung gemacht

Meine untrainierten Beine gaben mir heute Nacht deutlich zu verstehen, dass eine Wanderung über neun Stunden Wirkung zeigt. Hier die harten Fakten:

Strecke:

Vom Ort Seyðisfjörður am Nordufer des Fjordes entlang, dann nach Westen in das Tal Vestadalur, immer am Fluss Vestalsá entlang bis zum Hochgebirgssee Vestalsvatn, dann nach Süden in das Tal Stafdalur, anschließend weiter Richtung Osten – ab jetzt auf einer Straße – zurück nach Seyðisfjörður.

Kilometer: ca. 28 (die Karte ist nicht wirklich genau)
Zeit: 9 Stunden
ausgeschriebene Schwierigskeitsstufe: leicht

Wichtige Ereignisse/ Erkenntnisse:

– in 7,5 Stunden zwei Person getroffen (die Straße ausgenommen)
– 2X bis zu den Knöcheln im Morast gesteckt
– 2X bis zu den Knöcheln in Wasser gestanden
– 1X abgerutscht und auf dem Hosenboden gelandet
– ca. 10X gedacht: „Hier kann kein Weg sein.“
– ständig nach den Wegmarkierungen Ausschau gehalten und dabei festgestellt, dass gelbe Farbe auf grünen Wiesen und Geröllfeldern ausgesprochen schlecht zu sehen ist
– regelmäßig den Kompass kontaktiert
– streng von Schafen und Vögeln beobachtet worden (Trollspäher?)
– gelernt, welche Moossorten auf Grund ihres Wassergehaltes zu umlaufen sind und welche ohne Probleme durchschritten werden können
– unzählige Wasserläufe durchquert

Fazit

1. War toll!!!
2. Ich brauche eine bessere Karte.

° Sigur rós

Gestern nicht geschafft, weil viel zu müde. Heute bin ich aber auf dem – bis kurz vor Beginn geheimen – Konzert von Sigur rós gewesen. Näheres zu Musikrichtung und Bandgeschichte findet ihr unter http://www.sigur-ros.co.uk/ und hier.
War toll!!! Allerdings bin ich trotzdem schon etwas früher gegangen. Es wurde empfindlich kalt. Ja, genau! Das Konzert war draußen, weil das Wetter ja eigentlich ziemlich gut (ca. 10°C, Nebel – also recht feucht) und die Kirche recht klein ist. Also auf dem Platz davor.

Bei dieser Gelegenheit konnte ich erste wichtige Fragen klären: Tragen Isländer tatsächlich Islandpullis? Sind die im Reiseführer empfohlenen Handschuhe und Mützen für diese Jahreszeit wirklich angebracht? Beide Fragen sind mit einem klaren „Ja!“ zu beantworten. Das bedeutet, dass ich mir wohl bald entsprechende Dinge kaufen werde. Ich hatte es dem Reiseführer nämlich nicht geglaubt – trotz Mamas guter Ratschläge.

Wieder was gelernt und damit reif fürs Bett…

° angekommen

Nach rund vier Jahren Planungen, Verschiebungen und Vorbereitungen habe ich es tatsächlich geschafft und bin auf Island gelandet. Man stelle sich diese Insel landschaftlich als eine Mischung aus Mond, Norwegen und Schottland vor. Wer dies aus Mangel an Fantasie nicht kann, der muss leider auf Bilder warten, die es an dieser Stelle allerdings nicht digital geben wird, sondern erst in einigen Wochen auf Papier.
Reykjavik begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein, Seyðisfjördður mit tiefliegenden Wolken und Nieselregen. Dazu passen dann auch ca. 15°C sehr gut.

In diesem beschaulichem Örtchen ganz im Osten Islands leben angeblich ca. 750 Leute. Wo, hat sich mir allerdings noch nicht erschlossen – die Anzahl der Häuser scheint mir eindeutig zu gering. Ich werde dass in den kommenden Wochen beobachten…
Wer mehr zu Seyðisfjördður wissen möchte, der schaue doch mal unter dem folgenden link: http://www.seydisfjordur.is – da gibt es auch Bilder.

Bereits heute konnte ich einem herausragenden Ereignis in diesem Ort beiwohnen: Die Fähre legte an und bleibt wohl auch noch bis Morgen. Um diesem Ereignis gebührend Rechnung zu tragen, haben viele Läden länger auf und es gibt ein Konzert in der Kirche. Es soll isländische Volksmusik gespielt werden. Da bin ich natürlich gespannt und werde mal gucken und hören gehen – vorausgesetzt die Eintrittspreise lassen das zu. Aber das ist ein anderes Thema und wird in einem späteren blog-Eintrag behandelt werden…

– Metacontent: Online RSS-Reader

Blogs und ähnliche Seiten bieten seit einiger Zeit einen besonderen Service: Einen RSS-Feed, über den man die Einträge (z.B. vom nuf, PardusPiloten oder keva), bzw. Nachrichten (etwa von tagesschau, telepolis oder mac-essentials) der Seiten abrufen kann ohne die eigentliche Seite zu besuchen.

Um diesen RSS-Feed auszulesen braucht es wiederum spezielle Tools. Firefox bringt einen solchen ‚RSS-Reader‘ von Hause aus mit, außerdem gibt es unzählige (frei verfügbare) Programme, mit denen man die ‚abonnierten‘ Neuigkeiten lesen kann.

Eine weitere Alternative sind Webseiten, die einem diese Sammlung der RSS-Feeds anbieten. Solche Onlineversionen der RSS-Reader haben den Vorteil, dass man sich keine zusätzliche Software installieren muss und sie von allen Rechnern mit allen Browsern zugänglich sind.

Auf zerbit.de gibt es eine Übersicht über verschiedene Online-Reader, die populärsten sind wohl Bloglines und der Google Reader. Die Anmeldung ist einfach und kostenlos, die Bedienung einfach.
Wer also verschiedene Seiten regelmäßig auf Neuigkeiten scannt, kann dies bequem erledigen lassen. Auch Seiten, auf denen Neueinträge eher selten oder unregelmäßig eintreffen, verliert man so nicht aus dem Auge. Nette Sache, das.

° Die ersten Abwehrmechanismen

Am 05. Juli 2006 habe ich die ersten Stacheln entdeckt. Die waren noch so klein, dass sogar die Kamera sie nur unscharf aufgenommen hat. Mitlerweile sind sie schon (fast) groß und hart geworden. Ich bin mir sicher: Das werden mal richtige Killerkakteen mit abbruchsicheren und cm-langen Stacheln – in 50 Jahre dann…

05. Juli 2006 20. Juli 2006 20. Juli 2006

Noch ein Hinweis in eigener Sache:

Vermutlich werdet ihr die nächsten zwei Monate keine neuen Bilder meiner Winzlinge zu sehen bekommen. Der Grund: Ich weile auf Island. Damit ich das Blog-Einträge-Schreiben aber nicht verlerne, werde ich unter der Kategorie „Islandsferð“ wichtige Dinge meiner großen Reise berichten. Vorausgesetzt ich finde dort einen Internetzugang – am besten gleich neben einer heißen Quelle.

° und so ging es weiter

25. Juni 2006 – Es sind die ersten Keimlinge zu sehen.
30. Juni 2006 – Die Keimblätter sind vollständig ausgebildet und haben eine rötliche Färbung.

Meine bisherigen Taten:

1. Kakteensamen per Post geschenkt bekommen.
2. Kakteenerde besorgt und zusätzlich mit etwas Sand gemischt.
3. Erde in einen Topf gegeben, leicht angedrückt, die Samen gleichmäßig darauf verteilt und mit einer ca. 3mm dünnen Sandschicht abgedeckt.
4. Alles gut mit Wasser durchfeuchtet. Am besten geeignet ist dafür eine Sprühflasche, weil der Sand und die Samen damit nicht aufgeschwämmt werden.
5. Alles mit Klarsichtfolie abgedeckt. So wurde ein Austrocknen verhindert und weiteres Gießen unnötig.
6. Den Topf an einem sehr hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt und gewartet.
7. Die Folie entfernt, als die Keimblätter entwickelt waren und seitdem wird einfach nur noch regelmäßig gegossen bzw. besprüht.

25. Juni 2006 30. Juni. 2006 30. Juni. 2006

° Der Anfang

Am 21. Juni 2006 wurde ein kleines Päckchen aus dem Sanguaro National Park ausgesät und das Wunder begann: Ca. 2mm kleine, schwarze Samen kamen ganz groß raus und begeisterten die Fußball-WM-Gucker.

Das Wichtigste in Kürze:

Es handelt sich um Kakteen mit dem botansichen Namen Cereus Giganteus bzw. Carnegia Gigantea. Die Samen kommen aus dem US-Amerikansichen Nationalpark Sanguaro Forest, von wo aus sie nach Deustchland/ Berlin geschickt wurden. Die Kakteen werden bis zu 250 Jahre alt und mehr als 70 feet (1 foot = 30,48 cm) hoch.

Unter dieser Kategorie nun die Geschichte eines deutsch-amerikansichen Wachstumsprozesses…

Kakteensamen    Kakteensamen

– brand eins: Sparen

Die brand eins schreibt mal wieder schlaue Sachen, Schwerpunktthema Sparwahn.

Auszug aus dem Leitartikel:

Kein Land in Europa hat ein derart gestörtes Verhältnis zu den Begriffen „sparen“ und „ausgeben“ wie unseres. Dazu braucht man zunächst keine Wirtschaftsuniversität zu betreten, es reicht völlig, einmal um die Ecke zu gehen. Bei Discountern kauft die Nation ein wie verrückt, und zwar Lebensmittel, bei denen andere europäische Völker zögern würden, sie ihren Haustieren vorzusetzen. Aber sie kosten wenig. Und was noch zählt, hier, im Mutterland der Industrie, ist: eine fanatische Lust an der Quantität. Hauptsache billig, Hauptsache viel. Noch in den fünfziger Jahren gaben die Deutschen fast die Hälfte ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für Lebensmittel aus, heute sind es gerade mal elf Prozent. Ein Durchschnittsbürger verdient heute das 19-fache des Einkommens eines seiner Vorfahren aus dem Jahr 1950, aber die Lebensmittelpreise haben sich lediglich um das 8,5-fache verteuert. Das Fressen kommt vor der Moral, das gilt als gesichert, doch es kommt auch vor der Qualität, und das gilt nicht nur für das, was wir schnell verdauen. Der Glaube daran, dass alles immer billiger werden muss, ist in allen Schichten und Klassen verbreitet. Es ist der Discountismus, eine perfide Form der Selbstkannibalisierung. Denn dieselben Leute, die bei Aldi, Lidl, Penny und Co auf Schnäppchenjagd gehen, erwarten Lohnsteigerungen oder wenigstens eine – wie auch immer geartete – staatliche Garantie auf die Erhaltung ihres Wohlstands.
(…)
Geiz? Das Wort ist in Deutschland durch nachhaltige Gehirnwäschen ganz allgemein nicht mehr das, was es eigentlich bedeutet: die asozialste Form, mit Kapital, Werten und Menschen umzugehen.

Amen.