– Tatortkritik: Grabenkämpfe

Wer ‚Stuttgart‘ sagt, muss auch ’21‘ sagen. In diesem Sinne meldet sich also auch der Tatort aus der Schwabenmetropole zu Wort.

Ok, es ging nicht direkt um Stuttgart 21, aber thematisch ähnlich gelagert: Grundstücke in Innenstadtlage sollen umgewidmet werden vom alternativen Kulturprojekt zum gewinnbringenden Investment. Wobei der Plot eigentlich egal war, schön waren die Charaktere.
Da die Stuttgarter Ermittler an sich eher wenig Eindruck hinterlassen, wollten die Tatort-Macher offensichtlich mit den restlichen Akteuren etwas Farbe ins Figurenensemble bringen. Und es ist ihnen gelungen: Der Immobilienmogul(?), sein Anwalt, der Alt-Hippie, die Krawall-Stadträtin (parteilos, soviel Tatort-Neutralität muss sein) und last but not least der schwule Kunstkenner/ Jogalehrer/ Liebhaber. Keiner der Charaktere ist ins Klischee abgerutscht und doch hatten sie einen hohen, vielleicht unnatürlich hohen, Unterhaltungswert.
Dazu eine Spitze gegen den populären Münsteraner Pathologie-Kollegen und die Terasse-Sonnenseite-Häuslekäufer. Nicht besonders spannend, aber überaus unterhaltsam. So gesehen gehoberen Durchschnitt, gute drei Punkte.

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