Archiv des Autors: kornecke

Sie nennen es ‚watchblog‘

Der BILDblog ist keine neue Sache und hat auch schon den Grimme Online-Award gewonnen. Kann man nicht meckern. Aber dass die ‚Nachrichten‘ in der B*LD-Zeitung nicht immer ganz korrekt sind, hatte man auch vorher schon vermutet.

Viel spannender wird es, wenn man eine gemeinhin als ausgesprochen seriös geltende Publikation per Blog unter die Lupe nimmt. Der Netzwelt-Spiegel tut genau das: Spiegel-Online (_sie_ nennen es _SpOn_) steht unter Beobachtung, wenn auch (erstmal?) nur die ‚Netzwelt‘-Rubrik. Da wünscht man Bloggern nur das Beste – und hofft, dass die Spiegel-Online-Macher diese Kontrolle zum Anlass für (noch?) sauberere[1] Recherche nehmen. In diesem Sinne: Let’s watch the watchblog!

fn1. „_sauberere_“? Sieht komisch aus, ist aber so – oder?

– Grübeln über Mückenstiche

Als interessierter Laie nimmt man ja an, dass die biologischen Features, wie sie heute vorliegen, alle eine gewisse, evolutionär sinnvolle Funktion erfüllen. Die Giraffe hat den langen Hals weil an die Blätter sonst niemand herankommt und der Schluckreflex sorgt dafür, dass Babys nicht verhungern (oder so).

Warum aber jucken Mückenstiche? Wenn die Mücken gegen Blutgerinnung ein Mittel nutzen würden, dass – zumindest beim Menschen – nicht juckt, würde ich wetten, dass die Mücken dann bessere Chancen hätten von wegen biologische Fitness und so. Und womöglich wäre es auch besser für die Menschen, weil die nicht so viele offene Wunden und Infektionskrankheiten hätten und überhaupt in der Zeit, in der sie sich jetzt kratzen, andere, sinnvollere Sachen machen könnten (z.B. Kinder).

Also, hat die Evolution hier Mist gebaut? (Soll ja vorkommen, ich sag nur ‚Blinddarm‘.) Oder müssen gerinnungshemmende Mittel notwendigerweise jucken? Oder hat diese blöde Juckerei tatsächlich einen Zweck?

PS: Da gibt es anderswo auch schon eine interessante Diskussion, in der unter anderem das Geheimnis des „Autosomal-dominanten helio-ophthalmischen Nieszwangs“ geklärt wird.

– Ohne Helm?

Bin ins Grübeln gekommen…

Also: Gleich hier gegenüber gibt es eine Bank, eine Berliner Volksbank, wenn ich mich Recht entsinne. Jedenfalls klebt am Eingang zur Filiale ein kleiner Aufkleber, der das Tragen von Motorradhelmen explizit verbietet. Also ungefähr das Gegenteil davon:

Nun stellte sich aber heraus – unbeabsichtigter Test, habe ich mir sagen lassen – dass die Mitarbeiter gar nichts sagen wenn man doch mit Helm die Bank betritt. Ja, und nun bin ich ins Grübeln gekommen. Denn: Was hätten sie denn sagen sollen?

Nehmen wir mal an, das Helmverbot ist darauf zurückzuführen, dass die Bank mit behelmten Besuchern schlechte Erfahrungen gemacht hat, weil diese gelegentlich versucht haben die Bank auszurauben. Dann könnte der nächste Helmträger potentieller Bankräuber sein. Da stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Bankräuber – angenommen, der Besucher hat tatsächlich diese Intention – aufzufordern, seinen Helm abzunehmen. Schätzungsweise wird man doch davon ausgehen können, dass der Helmträger weder den Helm abnehmen, noch von seinem Vorhaben des Bankraubes zurücktreten wird. Wenn der Helmträger als tatsächlich die Bank ausrauben will, erreicht man durch eine Auffirderung zur Helmabnahme nichts; schlimmstenfalls verärgert man den Bankräuber noch zusätzlich, was wohl auch nicht ratsam scheint.

Und wenn der Helmträger nicht vorhat, die Bank auszurauben? Na, dann wird er das auch nicht tun. Dann ist er ein netter Kunde, der vergessen hat, seinen Helm abzunehmen (oder auf Grund seines durch den Helm eingeschränkten Sichtfeldes den Aufkleber am Eingang nicht gesehen hat). Und wenn er eh nur ein netter Kunde ist, dann kann er auch den Helm aufbehalten. Das Helmverbot ist je wegen der Bankräuber da. Eine Helmabsetzaufforderung macht auch in diesem Fall keinen Sinn.

Ergo: Es macht gar keinen Sinn, dass die Bankangestellten einen Halmträger auffordern, den Helm abzusetzen. Denn entweder wird der Bankräuber nur noch böser (und setzt den Helm nicht ab) oder aber der nette Kunde hat nichts Böses im Sinn (und dann kann er den Helm auch aufbehalten).

Ergo2 allerdings: Das Helmverbot macht aus den gleichen Gründen auch keinen Sinn. Oder?

– Wiki-Spiel-ia

Man kennt ja die Geschichten von „Über wie viele Personen kennt Person A Person B?“ oder „Wie viele Klicks braucht man von Internetseite A zu Seite B?“ Ganz witzig, aber grau ist alle Theorie. Daher meine – beim Erforschen der Zufälliger Artikel – Funktion auf Wikipedia – innovative Spiellidee:

Wie viele Klicks braucht es von einer Wikipedia-Seite zu einer anderen?

Die Regeln: Man darf zur Navigation nur die Links innerhalb der Artikelinhalte verwenden. Also keine Links am linken Rand, keine Links a la „siehe auch“ und auch keine Links nach ausserhalb.

Beispiel: Von Schnabeltier zu Pisa.

Die Vorgabe liegt bei bei sechs Klicks. Der genaue Weg wird zwecks Spaßnichtverderberei vorerst nicht verraten. Womöglich geht es gar schneller. (Geht es??)

Wer sonst nichts zu tun hat, kann im kornecke.de-Forum gern neue „Partien“ eröffnen.

– Alles neu!

Ha, es ist vollbracht!

kornecke bloggt jetzt auch mit wordpress. Bin mal wieder schrecklich stolz auf mich, dass ich das Ganze zum Laufen gebracht habe…

Die farblichen, lustigen und anderen Anpassungen befriedigen mich erstmal, können aber auch gern kommentiert werden. Hoffe, dass in Zukunft alles noch besser wird.

PS: Habe die letzten drei blog Einträge aus dem alten Blog übernommen. Blöderweise in der falschen Reihenfolge.

– Wissenschaftsjournalismus

Längere Geschichte heute:

Brainiac nennt sich eine Sendung von Sky One, die es – dankbarer Weise im O-Ton mit deutschen Untertiteln – auch auf Viva gibt. Brainiac ist ein Wissenschaftsjournal mit Unterhaltungsanspruch. Brainiac ist toll. Brainiac überzeugt mit spannenden Fragen, interessanten Themen, fähigen Wissenschaftlern, packenden Experminenten und…

…einem kompeteten Assitenzteam.

Klar, heisst es jetzt, der kornecke schaut jeden Schund; der fand auch Akte X toll und kann über Dittsche lachen. Aber, und das erfüllt mich auch mit einem gewissen Selbstbewusstsein, das Adolf-Grimme-Institut teilt meine Einschätzung der Lage. Dittsche hat den 2005 den Grimme-Preis gewonnen. Und auch Brainiac wird empfohlen. Also, sowieso: Brainiac gucken. Montag 16.oo, Freitag 23.00 und Samstag 17.00 auf Viva.

Zur Sache: In Brainiac habe ich gelernt, dass man aus kochendem Wasser schneller Eiswürfel gewinnt als aus kaltem Wasser. Ich hab’s gesehen, im Fernsehen. Ein unbestechliches, eindeutiges Experiment.
Wenig überraschend: Wikipedia bestätigt diese Tatsache. Zweifellos stellt die Wikipedia mit dem Artikel „Eiswürfel“ seine Qualität erneut überzeugend unter Beweis:

bq. Ein Eiswürfel ist eine technisch hergestellte kleine Portion gefrorenes Wasser (Eis). (…) Die Form der Aussparungen in der Eiswürfelform bestimmt dabei die Form der fertigen Eiswürfel. Das verwendete Wasser spielt hierbei auch eine entscheidende Rolle. (…) _Interessant ist die Tatsache, dass aufgekochtes Wasser im Gefrierschrank schneller erstarrt als Wasser mit Zimmertemperatur._

Das Problem: Weder Brainiac noch Wikipedia erklären warum das so ist. Stehen wir hier vor einem der letzten Rätsel der Menschheit? Findet sich hier nach der Heisenbergschen Unschärfe das zweite Paradoxon der Wissenschaft? Handelt es sich um eine Verschwörung der Tiefkühlgeräteherrsteller?

Wer weiß mehr??

– Was kommt bei rum?

Freund Beckstein fordert, man müsse Flugzeuge über dem Regierungsviertel mit Raketen abschießen.

Scotland Yard präsentiert schnell und zuverlässig zahlreiche Aufnahmen von Terroristen und solchen, die welche sein könnten. Da man von Terroristen vorher nur in den seltensten Fällen weiß, dass es welche sind, ist davon auszugehen, dass derartige Aufnahmen von jedem existier(t)en, der mal mit Lodons Subway gefahren ist.

Und es stellt sich heraus, dass der erschoßene Verdächtige keineswegs ein Terrorist war. Augenzeugenbericht: (via telepolis, BBC).

bq. „As [the suspect] got onto the train I looked at his face, he looked sort of left and right, but he basically looked like a cornered rabbit, a cornered fox. He looked absolutely petrified and then he sort of tripped, but they were hotly pursuing him, [they] couldn’t have been any more than two or three feet behind him at this time and he half tripped and was half pushed to the floor and the policeman nearest to me had the black automatic pistol in his left hand. He held it down to the guy and unloaded five shots into him.“

Bei allem Verständnis für notwendige und wichtige Sicherheitsmaßnahmen – vielleicht sollte noch einmal über die Bedeutung des Wortes „Anti – Terrormaßnahmen“ nachgedacht werden…