Dürfen Muslime Wildschwein essen? Und sind den Hindus Büffel heilig?
Archiv des Autors: kornecke
– Im Kino: Match Point
Im Kino gewesen. Woody Allen mit seinem ersten nicht – New York – Film; und – zumindest seit langer Zeit – der ersten nicht-Komödie.
Was ist Match Point statt dessen? Die imdb sagt ‚Crime/ Drama /Thriller‘ – und das trifft es schon ganz gut. Crime wohl noch am wenigsten; aber Drama und (subjektiver) Thriller ganz bestimmt. Allen verknüpft dieses ‚Magengrube‘-Gefühl, das man sonst eher aus reinen ‚Tragödien‘ kennt*, mit einer Story zu verbinden, die nicht wirklich ‚tragisch‘ sondern viel eher ‚glücklich‘ endet und hält dabei über die gesamte Dauer des Films die Spannung eines hochklassigen Thrillers aufrecht. Eine außerordentlich merkwürdige, aber gelungene Mischung.
In Szene gesetzt von einer Darsteller-Riege, die die (An-) Spannung des Filmes trägt und die Charaktere (fast immer) vor dem Abgleiten ins klischeehafte bewahrt; mit der großartigen Scarlett Johansson! ;)

*Keine Ahnung, was das sein soll? Dem kann abgeholfen werden: Dancer in the Dark anschauen und mitleiden.
– Filmdienst Feature
Best of aktueller filmdienst sozusagen.
Einen schönen Verriss git es, Der letzte Trapper – ein Film über das harte, romatische, naturverbundene Trapperleben im hohen Norden Kanadas. Die nächste Pseudo-Natur-Doku aus Frankreich. Jör Gerle schreibt:
Als Winther [der Trapper] dann auch noch wehmütig das Aussterben „seiner Rasse“ konstatiert und bedingungslos für seine Art, mit der Natur zu leben, wirbt, wird es abstrus, wenn man überlegt, was mit der Unberührtheit „seiner“ Natur passieren würde, wenn das Trapperdasein in Mode käme. (…) Nach „Genesis“ (fd 36 736) und „Die Reise der Pinguine“ (fd 37 283) kommt einmal mehr ein bildgewaltiger Dokumentarfilm aus Frankreich, der mit einer verquasten und wissenschaftlich nicht haltbaren Botschaft die Natur für zumindest fragwürdige menschliche Anschauungen missbraucht. Dokumentiert wird in diesen Naturfilmen weniger das Verständnis von der Umwelt, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass man mit putzigen Tieren und prachtvollen Szenerien, unabhängig von der Validität des Inhalts, erstaunlich viel Geld machen kann.
Empfohlen werden u.a. natürlich Sommer vorm Balkon (Ulrich Kriest)…
Diese schwerelose Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film einen Hauch von poetischem Realismus, dem es zudem gelingt, präzise Bilder vom deutschen Alltag zu zeichnen, in dem Momente instinktiver Solidarität gegen den Zerfall des Sozialen stehen. (…) So gelingt „Sommer vorm Balkon“ auf denkbar unspektakuläre Weise Spektakuläres: Der Film fängt Alltagsrealität ein, erzählt auf sehr empathische Weise von Hoffnungen und Enttäuschungen, von Liebe und Verlust, vom Leben und auch vom Sterben.
…und Der ewige Gärtner, in den Staaten mit guten Chancen bei den anlaufenden Preisverleihungen – hierzulande fast gar nicht präsent. Aus Stefan Volks Kritik:
Der Thriller ist rasant, abwechslungsreich und klug erzählt, mit der nötigen Prise Action, allenfalls ein wenig verwirrend; doch welcher Thriller wäre das nicht? Vor allem aber geht das politische wie das menschliche Drama so sehr unter die Haut, dass es sich immer wieder in den Vordergrund drängt und nicht wie in manchem pseudopolitischen Krimi zur Staffage degradiert wird. Schnell, beweglich fotografiert und hart, bisweilen in reportageartigem Stakkato geschnitten, entwickelt der hochkarätige Stab einen griffigen Stil, der das Handlungstempo aufnimmt und dem fiktionalen Geschehen Authentizität verleiht. Unterm Strich zählt „Der ewige Gärtner“ zu den gelungensten und nachhaltigsten Politthrillern der letzten Jahre.
Na dann: Kino gehen!
– ‚Mini Macke‘ -> ‚kernel panic‘
Frustrating. Nach unzähligen Neuinstallationsversuchen, diversen Plattenlöschungen, Hardwaretests und Forenbefragungen muß der Mini jetzt offensichtlich doch zur OP. Bringe ihn heute in’s Gravis-Unfallklinikum.

Was lernt man daraus?
1. Es ist nie falsch, seine Daten möglichst großflächig zu verteilen.*
2. Zwei Rechner braucht der Mensch mindestens.
3. Das Mac OS und das Handling der Apple-Produkte begeistert mich nach wie vor. Aber mit dem potentiell zweiten Garantiefall innerhalb von 12 Monaten beschleichen mich gewisse Sorgen um die Qualität der Hardware.
* Zwar war ein komplettes Backup der Mini’schen Platte möglich, aber selbst wenn dem nicht so gewesen wäre, wäre quasi nichts Wesentliches verloren gegangen. Das beruhigt doch irgendwie.
Aber wahrscheinlich ist es so, dass man die Daten genau dann nicht mehr retten kann, wenn man sie nicht noch irgendwo anders hat…
– Mini Macke
Der Mini muß in Behandlung. Es sieht – zum Glück – nicht so aus als ob eine stationäre Behandlung, gar eine OP nötig wären. Zum Therapeuten müssen wir aber. Der Kleine muss einfach mal alles loswerden. Mal reinen Tisch äh… Platte machen. Vor vorne beginnen.
(Für Interessierte: Die schmutzigen Details)
– Im Kino: Alles ist erleuchtet
Im Kino gewesen. Alles ist erleuchtet ist ein sehr guter Film, hinterließ aber dennoch einen zwiespältigen Eindruck. Was wahrscheinlich daran liegt, dass sich sein Regisseur nicht entscheiden konnte, was für ein Film es werden sollte. Im ersten Drittel eine nicht unernste Komödie, später Tragödie, Drama. Zuletzt auch Familiengeschichte.
Die Atmosphäre kippt schnell und mehr oder weniger unmotiviert. Einige Elemente such nach ihrem Platz und ihrer Funktion in der ganzen Geschichte. Wahrscheinlich lag es an der literarischen Vorlage, die eine Umsetzung, den Medienwechsel so schwierig machte.
Aber trotzdem, ein sehr guter Film. U.a. weil Musik(!) und Schauspieler großartig waren; Elijah Wood war für Frodo vielleicht keine Idealbesetzung. Aber nachdem er in Vergiss mein nicht, Sin City und jetzt Alles ist erleuchtet so verschiedene Rollen überzeugend gespielt hat, muß man ihm allen Respekt zollen.

– Hirn fern-hören
Gestern bei Thadeusz zu Gast: Spitzer, Hirnforscher. Gab eine lustige Sendung „Das Hirn besteht zu 60% aus Fett“ erklärt doch einiges. Und dass eine Sinfonie nur aus „Gewackel rechts und Gewackel links“ besteht, ist mindestens so aufschlußreich wie die Tatsache, dass Fußball nur im Gehirn statt findet. „Der Ausdruck ‚brain-based-learning‘ ist ungefähr so sinnvoll wie ‚leg-based-running‘.“

Es gibt die besten Szenen online als Video und die ganze Sendung auch als Podcacst für auf die Ohren. Besser als jedes Hörbuch!
– nichtlustige Biber
Die sind gut: Biberphilosophen & Biber mit Hund auf der Insel
– Strom für Doofe
So mancher hat sich gewundert, wie viel Geld die Bewagfall in die Werbekampagne zum Namenswechsel investiert hat. Allgegenwärtig, immer, überall.
Aber wenn man dort die eigenen Kunden tatsächlich für derartig blöd hält, braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man das Geld wieder rein bekommt.
Heute im Tagesspiegel, auf Seite 1:
– Winterbericht
Der gnädige, alles bedeckende Schnee hat sich in dreckigen Matsch verwandelt. Taut an, um kurz darauf wieder zu gefrieren. Und oben drauf Hundekacke.
Der Berliner Winter zeigt sich von seiner hässlichen Seite.