Archiv des Autors: kornecke

– Glück kaufen?

Wenn es Glück zu kaufen gäbe – in kleinen, handlichen Packungen, oder besser noch in Mehrwegflaschen -, ich glaube, kaum einer würde es kaufen. Lieber Unterhaltungselektronik, Schuhe, Bücher oder Kinokarten.

Schon komisch, oder?

Drauf gekommen wegen hier.

– Scheene Brote

Es landen inzwischen nicht mehr alle Brote aus dem Ofen im blog. V.a. deswegen weil es ungeheuer schwierig ist, Brote richtig in Bild zu setzen. (Kein Scherz!)

Aber die beiden – beide aus einer Mischung Sonnenblumenbrot – sehen doch zu scheen aus.

scheene brote

– Im Kino: Sommer vorm Balkon

sommer vorm balkon Im Kino gewesen. Die Stadt dabei nicht verlassen.

“ ‚Sommer vorm Balkon‘ ist ein Film ohne konkreten Höhepunkt, dafür aber mit sehr vielen kleinen.“ (filmszene.de) Damit sind die größten Schwächen und Stärken von Andreas Dresens neuem Film auf den Punkt gebracht.

Einige Szenen sind echte Juwelen – witzig, treffend, einfühlsam. Einige Dialoge sind brillant getroffen. Es gibt tatsächlich viele kleine Höhepunkte. Aber es gibt keinen großen Höhepunkt, es gibt keine zentrale Erzählung, keinen Spannungsbogen. Dresen, bzw. Kohlhaase treiben mehrere kleine Geschichten immer wieder voran, zumeist allerdings ohne sie abzuschließen. Das ist erklärter Weise Konzept des Film, der mit dem Slogan ‚So ist das Leben. Aber wirklich!‘ wirbt. Aber gleichzeitig wirkt der Film dadurch konturlos, er kann keinerlei Spannung aufbauen. Ob man das mag oder nicht, hängt wohl von subjektiven Ermessen des einzelnen Zuschauers ab.

Doch unabhängig von diesen Stärke und ‚Schwächen‘ des Drehbuches überzeugt Sommer vorm Balkon mit viel Witz jenseits der eigentlichen Handlung. Die pointierte Beobachtung des Berliner Alltags, die musikalische Untermalung, das Tempo des Streifens machen Spaß; nach dem puren ‚Neorealismus‘ (filmszene.de) von Nachtgestalten ist Sommer vorm Balkon vielleicht der erste neoralistische feel-good-movie.

In den Kritiken umstritten (z.B. auf filmstarts.de) ist die Figur des Ronald. Macho, Depp, Klischee-Trucker, empfindsamer Mann? Der erklärte Antiheld ist definitiv ein Highlight des Filmes. Schlaksig, selbstbewusst, mit seinen ganz eigenen Ansprüchen und einem ganz eigenen Humor. Andreas Schmidt spielt den Charakter glaubhaft und bewahrt ihn vor der Lächerlichkeit; eine ganz große Leistung. Vielleicht ist dieser Roland Ronald die eigentliche, heimliche Hauptfigur des Filmes.

kornecke meint:

– Entdeckung

Firefox 1.5 hat mir gerade miteteilt, dass ich in diesem blog einen rss-feed habe:
-> https://www.kornecke.de/blog/?feed=atom

Das ist schön weil: Man kann sich (mit Firefox) damit ein ‚Dynamisches Lesezeichen‘ erstellen und darüber kann man dann immer ganz schnell und einfach nachschauen, ob es hier neue Einträge gibt. Und bestimmt kann man diesen Blog dann auch mit Newsreadern und so Sachen lesen. (Nein, so richtig kenne ich mich da auch nicht aus…)

– Im Kino: Der ewige Gärtner

match Im Kino gewesen. Festgestellt, dass sich filmdienst wie filmstarts.de gleichermaßen geirrt haben.

Der ewige Gärtner glänzt vor allem in den (sogenannten) ‚technischen‘ Bereichen: Eine grandiose Kameraführung, großartige Farbgebung, toller Schnitt, Ton und der überaus gelungene Soundtrack. Die Handschrift von Fernando Meirelles, der mit City of God ein Meisterstück ablieferte, ist unverkennbar und offenbart einen mutigen, gelungenen Stil.

Doch im Kontrast dazu stehen Schauspieler und Drehbuch. Während Ersteres vielleicht dem persönlichen Geschmack geschuldet ist – Ralph Fiennes fand ich bisher einzig in Prince of Egypt, als Stimme von Ramses überzeugend -, kann man das krude Drehbuch kaum entschuldigen. Wenn es auf filmstarts.de heißt „Denn der an der Genreerwartung gemessene thrill dieses teilweise vorhersehbaren Thrillers, hält sich in Grenzen.“ dann ist das nett formuliert. Die Geschichteist ist über weite Strecken nicht nur vorhersehbar sondern stellenweise auch überaus krude (da werden die Bösewichter wie beim Domino einer nach dem anderen wunderbarerweise bekehrt und der Held hat – zack! – alle Beweise in der Hand) und – vielleicht das schlimmste für einen Thriller – streckenweise einfach langweilig. Nach Das Russlandhaus und Der Schneider von Panama ist dies die dritte Kinoverfilmung eine Romans von John Le Carré. Und während ich mich dunkel erinnere, den ersten durchaus spannend gefunden zu haben, war der Eindruck beim Schneider ganz ähnlich wie beim Gärtner: Ein Thriller ohne Thrill.
Auch die politische Dimension der Geschichte um skrupellose Machenschaften von Pharmakonzernen und ehemaligen Kolonialstaaten in Afrika verliert ihre Brisanz, wenn sie sich derartig platt und unmotiviert der klassischen Thriller-Schablonen bedient.

Der ewige Gärtner ist ganz bestimmt kein schlechter Film. Die Bilder, die die Kamera über den wunderbaren Landschaften immer wieder einfängt, sind ebenso großartig wie die schon erwähnte, überaus gelungene technische Umsetzung der weniger gelungenen Story. In diesem Sinne, kann man dem Duo Meirelles (Regie) und Charlone (Kamera) nur wünschen, dass sie mit dem nächsten Drehbuch mehr Glück und nach der Nominierung 2004 in diesem Jahr vielleicht den verdienten Erfolg bei der Oscar-Verleihung haben.

kornecke meint: