Europawahl 1 – Millionäre zur Kasse

millionzurkasseDas Plakat der Linkspartei „Millionäre zur Kasse“ besagt:

„Für die Krise sollen jene zahlen, die sie verursacht haben. Deshalb: Millionärs- und Börsenumsatzsteuer…“

Auf den ersten Blick eine einleuchtende Idee!

Und auf den Zweiten?

Es wäre schön, die Schuld für die Krise den Millionären und Börsenkapitalisten zuzuschieben. Aber ich vermute, dass in (fast) jedem von uns ein solch böser Kapitalist steckt. Denn mittlerweile hat sich in unserer Gesellschaft ein Denken etabliert, welchen nicht nur bei den bescholtenen Millonären anzutreffen ist. Beispielhaft illustrieren sollen das einige Zitate aus dem Bekanntenkreis (von denen soweit ich weiß, keiner Millionär ist):

– A: „Habt ihr schon Urlaub gebucht? Nein, dann könnten wir vielleicht nach England oder Spanien, denn bei <bekannter Billigflieger> kann man für 3 (drei!) Euro Hin- und Rückflug buchen…“

– B: „Wo hast du denn den Rock her?“ C: „Weiß nicht mehr genau, aber war nen Billigangebot für knapp 10 Euro“

– D*:  „Festgeld mit 4% Zinsen für mein Erspartes? – Nee, das ist zu wenig, 8-12% Rendite sollen es schon sein!“
*Anfang 2008

– E: „Zinsabschlagssteuer? – Mir doch egal, mein Geld liegt in Luxemburg. Und wegen der paar Euro Zinsertrag brauch ich doch dem Finanzamt nicht sagen.“

Diese Beispiele haben eines gemeinsam: Geiz ist geil, billig und hauptsache Geld gespart! Jeder denkt an sich, und wenn der Staat die paar Euro von einem nicht bekommt, wo ist das Problem?  Machen doch alle so! Außerdem bin ich doch nur ein kleiner Fisch. – Aber die Millionäre, das ist was anderes, die sollen zahlen, jawoll!

Ein Gedanke zu „Europawahl 1 – Millionäre zur Kasse

  1. Marion

    Du hast vollkommen recht, solange die MAsse der Bevölkerung nicht ihre Einstellung ändert, seh ich schwarz.
    Deshalb arbeite ich (ehrenamtlich) im fairen Handel und im fairen Investment mit ( www3.oikocredit.org/sa/nde ) und kaufe und investiere da natürlich auch.
    Schöne Grüße,
    Marion

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